Kolloquien
URL zum ICS-Kalender dieses Seminars
Kirchhoff-Institut für Physik, Otto-Haxel-Hörsaal
freitags 17:15
Vorträge
16.6.2017 17:00
KIP, INF 227, Otto-Haxel-Hörsaal
Die
schwersten Elemente verdanken ihre
Existenz
nuklearer Schaleneffekte, die ihnen
erhöhte
Stabilität
gegen
spontane
Kernspaltung
verleihen. Theoretische
Modelle sagen
eine
Insel der
Stabilität
superschwerer
Eleme
nte
mit
Z≈114
und
N≈ 184
vorher. Dieser Bereich ist experimentell
aktuell allerdings nicht zugänglich. Die
experimentelle Untersuchung
nuklearer Schaleneffekte
in
leichteren
Nukliden
durch
Massenspektrometrie
kann
wichtige Beiträge liefern, um theoretische
Modelle zu testen und deren Vorhersagen für die schwersten Elemente und
die
genaue
Ausdehnung
der Insel zu verbessern.
Elemente mit Z>100 können jedoch
nur künstlich mit Hilfe von
Beschleunigern
in Mengen von wenigen Atomen
hergestellt werden.
Erst vor wenigen Jahren gelang
es daher,
Massenmessungen
von Nobelium- und Lawrencium-Isotopen
mit
der Penningfalle
SHIPTRAP an der GSI
Darmstadt
durchzuführen.
Die Resultate
erlaubten die Schaleneffekte bei
N=152 zu untersuchen. Diese Studien konnten jüngst durch
Laserspektroskopie-Experimente
erweitert werden. Diese bieten einen modellunabhängigen Zugang zur Kerndeformation und zu
Ladungsradien.
Dazu wurde
eine hochempfindlichen Resonanzionisations-Methode
entwickelt, mit
der
erstmals
Laserspektroskopie
an Nobelium-Isotopen durchgeführt wurde.
Mehrere atomare
Zustände
wurden
identifiziert
und
atomare Eigenschaften wie das
Ionisationspotential
präzise
bestimmt. Damit kann
den Einfluss
relativistischer Effekte
auf
die
elektronische
Struktur
von
Nobelium
untersucht werden. Darüber hinaus konnte die Deformation und
die Änderung der
Ladungsradien in Nobelium-Isotopen
um N=152 bestimmt werden.
In meinem Vortrag
präsentiere
ich aktuelle Resultate dieser Laserspektroskopie-Experimente
an Nobelium-Isotopen.